Sarah ist ihr Pseudonym. Sie ist 20 und studiert Philosophie in Paris. Das Buch ist ihr Erstling und besticht durch sehr viel Offenheit und Reife. Sie schreibt: "Es macht mir Angst, in unserer heutigen Zeit immer mehr Leute zu sehen, die sich versklaven lassen von den Mechanismen, die ihnen die Arbeitsbedingungen, der Markt und die Medien aufzwingen." Hier kann ich meine Unterschrift setzen.

             Was mich in diesem Buch bewegt, ist die Verbundenheit der jungen Frau mit der Welt der Bücher und der Welt der Phantasie: "Großes Kribbeln empfand ich immer in Buchhandlungen. Alle sind überraschend gewandet und beinhalten Wunder, Freuden, Gefahren, Gifte, Zauberformeln, geistige Stimulanzien... /Fettschrift von mir/

Bücher! Diese wunderbaren Verheißungen in rechteckiger Form mit schmuckvollem, oft aufwendigen Einband, sie sind handlich und merkwürdigerweise leicht, wo sie doch außerordentliche Dinge enthalten. " (SARAH, S. 101)

           Aber eigentlich schreibt sie über ihren Weg der sexuellen Entwickung. "Frauen, die über Sex schreiben, das kennt der aktuelle französische Büchermarkt bestens, eine Welle? Eine Entwicklung? Literatur oder Porno? Die sexuelle Revolution, so will eine französische Sozialwissenschaftlerin herausgefunden haben, sei in Frankreich ein ganzes Stück weitergekommen und der L'Express behauptet, es sei im Land der Liebe noch nie viel über Sex gesprochen worden und schon gar nicht in der Ich- Form." Beitrag von Barbara Wegmann auf: http://www.titel-magazin.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=278

Die beste Annotation fand ich bei GOLDMANN "Sarah, zwanzig Jahre alt, ist begierig, die geheimnisvolle Welt der Männer zu entdecken: Aufrichtig und ohne Selbstzensur erzählt sie die Geschichte ihres sexuellen Erwachens, berichtet von ihren intimsten Erfahrungen und Phantasien, von ihrer Lust am Experiment und der ungestillten Sehnsucht, die sie treibt. Und sie spricht von ihrer Unsicherheit und Angst, denn es ist ein schmaler Grat, auf dem sie sich bewegt - sie, die kein Mädchen mehr ist, aber sich auch noch nicht als Frau fühlen kann."

http://www.randomhouse.de/book/edition.jsp?edi=248594

Alle anderen, besonders von männlcichen Autoren, sind negativ bis primitiv. Als ob die Schriftstellerin das geahnt hätte, schreibt sie auf der letzten Seite ihres Buches: "Eines Tages werden mich sicherlich die Prüden verurteilen und meiner libertinären Einstellung wegen verdammen. (...) Ich bin nicht pervers. Ich weigere mich nur, die Rollen zu spielen, die moralisierende Heuchler im Lauf der Zeit entworfen haben." (S. 190)

So weit zum Spiel der Geschlechter. Die Sorgen einer Jugend - schon meine Oma hatte vor vielen Jahren zu mir gesagt, dass sie nicht nochmal 20 sein möchte... Nur jetzt, in ihrem Alter (knapp 80) mit ihren heutigen Erfahrungen,  wie 20 aussehen... Alles hat seine Zeit und jede Medaille zwei Seiten.

  Das Buch ist poetisch, empfehlenswert für die Leserin, die am liebsten von den Erfahrungen der anderen zu profitieren weiß, um dadurch zu sich selbst zu finden und nicht mehr darauf wartet, dass "...Jungs ein aufgewertetes Bild ihrer Selbst zurückwerfen..."  und "gelassen und stark im Leben vorangehen" (S.189).

Im neuen NEON ist ein Artikel über Lady Gaga, alias Stefanie Germanotta, eine erfolgreiche Künstlerin in POP, sehr jung (23), schrieb Songs für Britney Spears, ihr Debüt "The Fame" (UNIVERSAL) erzielte allein im Internet über 20 Millionen legale Downloads. Zu der fast üblichen Frage über ihre Sexualität antwortet sie:

"Ich glaube aber, dass auch Frauen eine eigene Sexualität haben und sich ihrer bedienen sollten - dass sie sich Männern so bemächtigen sollten, wie die Männer es mit Frauen tun. Frauen sollten eine selbstbewußte, freie, aus sich selbst heraus kommende Sexualität verfolgen, in der Männer wie Spielzeuge sind."

So, die junge Generation emanzipiert sich anders, als die Frauen es vor ihnen gemacht haben.

karma_amrak schreibt in ihrem BLOG über

ИСТОРИЯ ОДНОГО ЛИБИДО

"Потому что в этом мире:

- нет любви. А есть единый, жгучий кровоток, как будто ты сама себя вожделеешь, и сама же себе не даешь. Такое сладострастное неутолимое ощущение, на которое подсаживаешься, как на хороший кокс, в считанные разы. Тут тебе и власть, и доверие, и доминирование, и что-то племенное, архаичное, дышащее горячо из темного бессознательного.

нет правил игры. Здесь работает только закон сердца, не поддерживаемый никаким золотым запасом чувства долга, общественного ограничения или генетического обязательства в счет общих детей. Только голое желание быть вместе, зыбкое и ненадежное, как вода под ногами. Делать ставку на женщину, как долговременного семейного партнера - чистая авантюра, чреватая нервным истощением и жестоким обломом, если учесть еще и упорное, злобное сопротивление общества в этой веселой стране.
...
- нет жалости. Женщины жестоки, как гиены. Мужики, даже которые сволочи и негодяи, по части причинения боли просто дети по сравнению с любой малолетней соплюхой."

http://karma-amrak.livejournal.com/80915.html

Über ihr Leben als verheiratet:

В перерывах между похождениями я пару раз сбегала замуж по большой любви и там немножко посидела. Ну, что вам сказать, господа присяжные. Человеку, менее непоседливому, чем я, замужем за хорошим мужиком должно быть уютно. Да я и до сих пор время от времени туда хочу, если сильно устаю. Но стоит выспаться и пропить курс витаминов, как желание это отпадает.

Я очень хорошо помню момент, когда мне стало скучно. Это был Питер, чужая квартира, белые ночи, и в окне спальный район, залитый мертвым светом. В эту секунду тоска подцепила меня холодными стальными крючьями под ребра и повесила так болтаться над миром.
«Господи», - подумала я, как это водится у нас, у агностиков, - и это что – всё? Сделай так, чтобы было интересно. Дай хоть поглядеть на что-нибудь любопытное».

И Господи - дал.
Он вообще всегда ко мне хорошо относился, так что редко приходилось просить его дважды.
А наказанием за подобные капризы обычно служило само исполнение желания.

http://karma-amrak.livejournal.com/80500.html

Ja, ich bin nicht allein in meinen Bitten an den lieben Gott. Ich hoffe, dass meine Bitte als Erfüllung kein Bumerang ist, der mir direkt zwischen die Augen fliegt...